5. November 2017

"Das Reich der sieben Höfe - Dornen und Rosen" ∣ Rezension


Autor:                           Sarah J. Maas
Verlag:                          dtv
Erscheinungsjahr:       2017
Seitenanzahl:               475
Genre:                          Jugendbuch/ Fantasy
Preis:                            18,95 

Inhalt

„Das Reich der sieben Höfe - Dornen und Rosen“ ist der erste Teil einer Fantasy Reihe von Sara J. Maas und ist in der Ich-Perspektive der Protagonistin erzählt.
In dieser Geschichte geht es um Feyre, die in ärmlichen Verhältnissen in einer kleinen Hütte zusammen mit ihrem Vater und ihren beiden Schwestern lebt. Um ihre Familie zu ernähren ist Feyre gezwungen im Wald jagen zu gehen. Dieser Wald grenzt an die Mauer, welche das Reich der Sterblichen von dem Reich der Fae trennt. Fae sind magische Wesen, welche von den Menschen gefürchtet und zutiefst gehasst werden.
Eines Tages erlegt Feyre auf der Jagd einen Wolf, dessen Fell sie im Dorf verkauft. Kurze Zeit später wird sie zu Hause von dem wütenden High Fae Tamlin aufgesucht, der ihr vorwirft seinen Freund getötet und somit den Vertrag zwischen Menschen und Fae gebrochen zu haben. Denn der Wolf, den Feyre erlegt hat, war kein gewöhnlicher Wolf, sondern ein Fae. Als Strafe steht sie nun vor der Wahl selbst zu sterben oder den Rest ihres Lebens in Prythian, dem Land der Fae, zu verbringen. So ist Feyre gezwungen mit Tamlin an den Frühlingshof zu reisen und ihre Familie und ihr altes Leben hinter sich zu lassen.

Meine Meinung

Mir hat das Buch insgesamt sehr, sehr gut gefallen. Am Anfang hatte ich doch einige Startschwierigkeiten in die Geschichte abzutauchen, da sich die ersten 100 Seiten meiner Meinung nach etwas gezogen haben. Doch ab dann wurde es immer spannender und gegen Ende des Buches konnte ich es gar nicht mehr aus der Hand legen.

Der Inhalt des Buches ist gut durchdacht und viele anscheinend unbedeutende Details zu Beginn wurden im Verlauf der Geschichte wieder aufgegriffen. Ich habe an einigen Stellen sogar nochmal zurückgeblättert, um die Anspielungen oder Hinweise erneut zu lesen. Der Verlauf des Buches weist auch Parallelen zu „Die Schöne und das Biest“ auf, da es sich hier um eine Märchenadaption handelt. Allerdings hat Sarah J. Maas sich nur an dem Grundthema des Märchens orientiert und so etwas ganz eigenes daraus gemacht. Dieser Aspekt hat mir besonders gut gefallen, da sie sich so noch Spielraum für den Inhalt der Folgebände gelassen hat.

Desweiteren war auch der Aufbau der Welt sehr kreativ und detailliert gestaltet. Der Autorin gelingt es ohne zu ausschweifend oder langatmig zu werden dem Leser ein klares Bild im Kopf zu schaffen. Die Gesellschaftsstrukturen der Welt sind logisch und in sich schlüssig, welches sie durch das Andeuten einer Vorgeschichte zu der Welt um Prythian erreicht. Diese Vorgeschichte wird in kleinen Teilen über das Hauptgeschehen des Buches verteilt, sodass der Leser nur in Häppchen immer mehr über die Welt erfährt.

Die Charaktere waren interessant und vielseitig gestaltet. Unsere Protagonistin Feyre ist nicht perfekt, welches durch ihre engstirnige Sicht der Dinge zu Beginn verdeutlicht wird. Sie macht aber im Verlauf der Geschichte eine enorme Wandlung durch. Der High Fae Tamlin ist anfänglich sehr geheimnisvoll dargestellt und ich konnte die Gefühlsmischung bestehend aus Misstrauen und Anziehung von Feyre mitempfinden und war innerlich genauso aufgewühlt wie sie. Der Nebencharakter Lucien bringt Humor und Witz mit ein und lockert so die ernsten Geschehnisse etwas auf. Leider wurde der Charakter Rhysand meiner Meinung nach erst sehr spät eingeführt und ich hätte es interessanter gefunden, wenn er schon früher am Geschehen teilgenommen hätte. Insgesamt hat Sarah J. Maas viele sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander prallen lassen, was die Dialoge der Figuren untereinander umso interessanter gemacht hat.

Am wohl spannendsten war aber das Ende des Buches, welches das anfängliche Schneckentempo wieder wet gemacht hat. Die Ereignisse haben sich mehr und mehr überschlagen und sich gegenseitig immer mehr übertroffen. Wie zuvor schon erwähnt wollte und konnte ich das Buch nicht mehr weglegen. Und ist das nicht der Effekt, den wir alle so sehr an besonders guten Büchern lieben?

Das Genre wird mit Jugendbuch und Fantasy beschrieben. In meinen Augen trifft dies aber nicht zu 100% zu, da die Geschichte und der Schreibstil der Autorin schonungslos und unverblümt sind. So ist dieses Buch deutlich reifer im Vergleich mit anderen Jugendbüchern auf dem Markt.

Insgesamt betrachtet hat Sarah J. Maas mit „Das Reich der sieben Höfe - Dornen und Rosen“ einen grandiosen Auftakt für ihre Fantasy Reihe geschaffen. Es ist kreativ, vielseitig und gegen Ende unglaublich spannend erzählt, sodass man die kurze Eingewöhnungsphase über die ersten 100 Seiten meines Erachtens nach gut verschmerzen kann, da man mit einem unglaublichen Finale belohnt wird.
Für alle von euch, die Fantasy lieben, ist dieses Buch mehr als geeignet und empfehlenswert. Aber auch die Märchenliebhaber werden ihre Freude daran finden. Dadurch, dass die Geschichte sehr erwachsen erzählt wird, können aber auch  „Jugendbuch-NICHT-Leser“ hier bedenkenlos zugreifen.

Meine Bewertung

4,5 von 5★ 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen