8. Juni 2018

Nevernight - Die Prüfung ∣ Rezension



Autor:                              Jay Kristoff
Verlag:                             Fischer TOR Verlag
Erscheinungsjahr:          2017
Seitenanzahl:                   702
Genre:                              Fantasy
Preis:                                22,99 

Inhalt


„Nevernight – Die Prüfung“ ist der erste Teil einer Fantasy Reihe, welche von Jay Kristoff verfasst wurde.
In dieser Geschichte geht es um Mia, die mit ihren jungen 16 Jahren schon einige Schicksalsschläge ertragen musste. Ihre Familie wurde ermordet und nun hat sie sich geschworen Rache an den dafür verantwortlichen zu nehmen. Mia ist ein Kind der Schatten und besitzt deshalb eine besondere Gabe. Um ihr Ziel zu erreichen, will sie sich zu einer Klinge von der roten Kirche ausbilden lassen und so zu einer der gefürchtetsten Assassinen werden.

Meine Meinung

Um es mit einem Wort auszudrücken: Jahreshighlight! Das Buch war einfach nur großartig und fantastisch, sodass ich aus dem Schwärmen nicht mehr herauskomme.

Direkt die ersten Seiten haben mich schon unglaublich gefesselt, da Jay Kristoff einen grandiosen Schreibstil besitzt. Der Autor schreibt mit einer außerordentlichen Sprachgewalt und seine Formulierungen sind sowohl poetisch als auch brutal und schonungslos. Diese Kombination macht die Geschichte lebendig und einzigartig.

Auch die Erzählweise der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Die Handlung wird nämlich von einem außenstehenden und allwissenden Erzähler beschrieben, welcher in seine Erzählungen auch seine eigene Meinung mit hineinstreut. Bei dem ersten Drittel des Buches sind die Kapitel jeweils aus zwei Sichtweisen auf unterschiedlichen Zeitebenen geschrieben. Wir begleiten Mia in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Dadurch erfährt man als Leser gerade so viel, dass man verschiedene Ereignisse versteht aber doch so wenig, dass man den Verlauf der Handlung nicht vorhersehen kann. Zusätzlich bedient sich Jay Kristoff an einem weiteren genialen Stilmittel. Er setzt an bestimmten Textpassagen Fußnoten, in denen der Erzähler dem Leser den Aufbau der Welt näherbringt und viele Gesellschaftsstrukturen und Verhaltensweisen erklärt. Manchmal werden die Fußnoten vom Erzähler auch dafür genutzt, um ein paar sarkastische Kommentare zur Geschichte abzugeben. Dies verleiht der Handlung etwas Humor, welcher oft im Kontrast mit dem doch recht brutalen Verlauf des Buches steht.

Auch der Aufbau der Welt rund um die Republik „Itreya“ ist unglaublich gut gelungen. Die Geschichte spielt in einem römisch angehauchten Setting und ist durch zwei wunderschöne und detaillierten Karten veranschaulicht. Auch was Religion und deren Bräuche angeht hat Jay Kristoff sich vermutlich von diversen Mythologien inspirieren lassen. Trotz dessen ist dies keine Adaption zu den in der Realität vorhandenen religösen Mythen, sondern erinnert lediglich an diese.

Neben den grandiosen stilistischen Mitteln, die der Autor verwendet, hat Jay Kristoff auch eine einzigartige Handlung geschaffen. Es gibt viele unvorhergesehene Wendungen und die fantastischen Elemente sind an Kreativität nicht zu überbieten. Der Klappentext gibt daher nicht im Geringsten das wieder, was einen in dieser Geschichte alles erwartet.

Insgesamt kann ich „Nevernight – Die Prüfung“ nur jedem Fantasy-Leser absolut empfehlen. Es ist genial, kreativ, einzigartig und fantastisch geschrieben. Für mich zählt es jetzt schon zu den besten Büchern, die ich je gelesen habe, und ist definitiv ein Jahreshighlight. Der zweite Band steht schon bei mir im Regal und ich kann es kaum erwarten ihn möglichst bald zu lesen.

Meine Bewertung

5 von 5★ 

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